Maßarbeit statt Mittelmaß: darum ist KI für mich als Texterin keine Gefahr

Ob mir als Texterin auch im Jahr 2025 noch die nervige Frage nach der Angst vor KI unter- bzw. gestellt wird, hoffe ich zu bezweifeln. Denn mittlerweile dürften selbst die größten KI-Enthusiast:innen bemerkt haben, dass LLMs (Large Language Models) wie GPT, BERT PaLM, OPT & Co zwar Texte generieren können.

Das Input-Output-Problem

Zufriedenstellender Output kann jedoch nur – wenn überhaupt – dank äußerst fachkundigem Input entstehen. Und genau da fängt das Problem schon an, mal ganz abgesehen vom oft postfaktischen Wahrheitsgehalt maschinell erzeugter Resultate.

Quantität braucht KI – et vice versa

Aber selbstverständlich haben auch generische Website- und Marketing-Texte ihre Daseinsberechtigung und mögen für Standardprodukte, Massenkonsumgüter oder universelle Dienstleistungen durchaus genügen.

Nämlich überall dort, wo Quantität und Effizienz Sales Drivers sind. Texte für Universalschrauben einer Baumarktkette von Hand zu schreiben, ist schlichtweg unwirtschaftlich und steht in keinem Verhältnis zum Nutzen. Hier punktet die KI.

Was aber ist mit Premium-Produkten?

High-End-Güter mit exklusivem Markenimage? Manufaktur-Erzeugnisse von höchster Qualität, deren Sales Driver ihr Alleinstellungsmerkmal am Markt ist? Traditionsmarken aus Mode, Design, Möbelmanufaktur, Schmuck oder Feinkost?

Das von Meisterhand geschaffene Designer Sofa, die traditionell gefertigte Schweizer Armbanduhr, die handgearbeitete italienische Handtasche aus feinstem Nappaleder. Der im nachhaltigen Familienunternehmen mit Herzblut geschaffene Gruyère. Klasse statt Masse!

Uniqueness? Differenzierung im Markt? Markenidentität?

Premium-Produkte und generische Hohlphrasen passen ungefähr so schlecht zusammen wie Flip-flops im Schnee oder Stoff-Sneakers am Klettersteig. Uniqueness und KI-Text sind schlichtweg ein Widerspruch. Ein Oxymoron. Unvereinbar wie dunkles Licht, klarer Nebel, kaltes Feuer.

Und was mit Diensten am Menschen, die auf Vertrauen beruhen?

Wie die Ästhetische Medizin und plastische Chirurgie, einer meiner redaktionellen Kernkompetenzen. Ein seelenloser Chatbot soll einer Frau die Angst vor der Brustimplantate-Korrektur nehmen? Sich in ihre Sorgen und intimen Bedürfnisse hineinversetzen und sie in sensibler Sprache ansprechen, sodass sie sich geborgen, verstanden und abgeholt fühlt? Die Maschine als Frauenversteher? Im Ernst? Never ever!

Second-Hand-Texte

Die künstliche Intelligenz ist nun mal keine menschliche, auch wenn sie noch so gut und fortschrittlich ist. KI-Text wird aus Texten generiert, die es bereits gibt. KI schöpft aus dem, womit sie trainiert wurde. Aus dem, was da ist. Was andere prompted und generiert haben. Womit wir sie füttern. Aus Daten, auf die alle zugreifen. Second-Hand-Texte, wenn man so will.

„Wenn alle auf die gleichen Daten zugreifen, wird alles gleich.“

… brachte es erst kürzlich eine Frau auf den Punkt, die es wissen muss: die AI Person of the Year 2024, Fem AI-Gründerin und KI-Beraterin des Deutschen Bundestags Alexandra Wudel. Genau so ist es.

Ja. KI bedroht Kreativjobs wie die mancher Grafiker:innen, Webentwickler:innen, Content Creator:innen, Videoproducer:innen und eben auch Texter:innen.

Aber KI bedroht nur das Mittelmaß.

Deswegen habe ich keine Angst. Ich kreiere mit viel Herz und Hirn Texte für Unique Unternehmen und vertrauensbasierte Dienstleistungen, bei denen der Mensch in seiner Einzigartigkeit im Mittelpunkt steht und persönlich angesprochen wird. Wohlfühltexte, die verstanden und geliebt werden.

Maßarbeit, kein Mittelmaß. Das ist meine Devise. Auch 2025.

Auf ein erfolgreiches Neues Jahr, liebe Freundinnen und Freunde der Qualität. Mit oder ohne KI!

Bleiben wir uns treu

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