Dein Text sagt mehr als tausend Worte.

Dieser Satz schoss mir gestern durch den Kopf. Im Zug, auf der Heimfahrt von einer Veranstaltung der WKO für EPU, um mehr über den effizienten Einsatz von KI im Berufsalltag zu erfahren.

Schon länger grübelte ich über eine originelle Subline für mein Linkedin-Profil. Jetzt kam sie von allein und gefiel mir sofort, denn sie spiegelt mein Berufsethos. Der Text, den ich für dich schreibe ist mehr, als die Aneinanderreihung von Worten. Kreative Qualität statt uninspirierte Quantität. Denn durch deinen Text spricht mein Leben.

Kein künstliches Licht ohne menschlichen Schatten

Ach ja, die Künstliche Intelligenz. Ich arbeite gern mit ihr. Weiß man sie menschlich intelligent zu nutzen, geht die Sonne auf. Aber wenn nicht, wird es ganz schnell dunkel. Womit wir wieder bei der Subline für Linkedin wären. Spaßeshalber habe ich kürzlich erst Chat GPT nach einem knackigen Claim für eine Texterin gefragt. Das ist die künstlich generierte Antwort: Worte, die wirken.

Same same, not different!

Hm. Immerhin eine Alliteration, aber einer professionellen Texterin darf das nicht genügen. Sollte man meinen! Als ich dieses bescheidene Sätzlein nämlich in die Linkedin-Suche eintippte, traute ich meinen Augen nicht: Ganze 23 Mal – dreiundzwanzigmal! – poppte dieser generische Schenkelklopfer in den Profilen von so genannten Textern und Texterinnen auf.

What?!

Ich weiß nicht, was schlimmer ist: dass ausgerecht einem Texter nichts einfällt, dass die eigene Markenbotschaft von einer Text-KI generiert wird oder dass offensichtlich nicht mal überprüft wurde, ob dieser Satz vielleicht schon anderweitig verwendet wird. Absolute No-Gos. Alles daran.

Menschliche Merkgedanken

Mir klingen noch die kompetenten Worte der KI-Expertin Alexandra Wudel, AI Person of the Year 2024, und die des Berliner Top-Werbers David Stephan in den Ohren. Höchst inspirierende Keynotespeaker am Tag der Marktkommunikation in Wien im Oktober 2024.

In mein schwarzes, schlaues Büchlein hatte ich mir damals folgende Merkgedanken auf unliniertem Papier notiert:

  1. Wenn alle auf die gleichen Daten zugreifen, wird alles gleich. Sic!
  2. Große Ideen kommen immer vom Menschen. KI generiert allenfalls Mittelmaß. Sic!
  3. KI ersetzt nicht den Menschen, sondern nur die Menschen, die KI nicht zu nutzen verstehen. Sic!

So ist es! Nichts ist langweiliger als eine mittelmäßige KI-Idee, deren Zeit nie kommen wird.

KI ist ein Tool. Ein Werkzeug, das von der Fähigkeit seiner Anwender:innen lebt – und mir meinen Berufsalltag ungemein erleichtert. Gewusst wie, siehe Header-Bild dieses Artikels generated by Canva.

Aber meine semantischen Heureka-Momente entspringen noch immer ausschließlich meinem gut gefütterten Hirn. Siehe Headline.

„Wenn die Arbeit der Kreativen durch Prompts ersetzt würde, würde die Relevanz der großen Idee sogar deutlich mehr an Bedeutung gewinnen.“

David Stephan, Head of David + Martin